Quickjump: Die InformationDer InformationsraumWillkommen im InformationszeitalterMetadaten sind überallZusammenfassung

Wir leben im Informationszeitalter. Das Leben der Menschen ist bestimmt von einer (für den Menschen) unüberschaubaren Menge von Informationen, die ihn auf verschiedensten Wegen erreichen. Information kann dabei die klassische Nachricht (News) im Radio, TV oder der Zeitung sein aber auch die Whats-Apps der Kumpels, Reels, Snaps, Beiträge, Stories, Channels und so weiter. Der Zugang zu Informationen ist einfacher den je. Zunehmend wird über DEN „Informationsraum“ gesprochen. Was soll das sein?

Die Information

Als Information bezeichnet man in der Informatik das Wissen, welches ein Absender über einen Informationskanal vermittelt. Informationen sind also letztlich ganz allgemein Daten, die von irgendjemandem (irgendetwas) versendet werden.1 Dabei ist zunächst einmal unwichtig, ob diese Informationen auch empfangen werden.2

Welche Bedeutung eine Information hat, bestimmt der jeweilige Empfänger (in diesem Kontext der jeweilige Mensch). News, Katzenbild oder Reel hat für jeden eine individuelle Relevanz.

Der Informationsraum

Der Begriff „Informationsraum“ ist nicht klar definiert oder abgegrenzt.3 Der Begriff „Raum“ dient in Mathematik und Physik unter anderem dazu Dinge zu gruppieren. Stellen wir uns zunächst einen geometrischen Raum vor, beispielsweise ein Zimmer. In diesem Zimmer werden Informationen durch den Fernseher, das Radio, die herumliegenden Zeitschriften „verbreitet“ bzw. sie sind darin zugänglich. Das Zimmer stellt also gewissermaßen einen eigenen kleinen Informationsraum dar. Wir haben die Informationen räumlich gruppiert.

Abstrahieren wir diesen physikalischen Raum (links, rechts, oben, unten usw.) nun in den „Cyberspace“, so können wir diese Informationsverbreitungsräume auch anders gruppieren.

  • nach Eigenschaften der Informationen: Sprachraum Englisch, Deutsch, Chinesisch
  • nach technisch-logischer Eigenschaft (z. B. ein Netzwerk: „Das Internet“, das Heimnetzwerk)
  • nach Zugang: Informationsraum Facebook, Instagram, Twitter, Darknet, Intranet einer Firma
  • nach physikalischen Eigenschaften: Funk, Licht (elektromagnetisches Spektrum), Printmedien

Der Begriff „Informationsraum“ ist damit also stets vom jeweiligen Kontext abhängig. Der gemeinsame Nenner bei allen Interpretationen ist, dass in den jeweiligen Informationsräumen Informationen technisch verarbeitet, verbreitet und empfangen werden.

Die Bundeswehr hat beispielsweise einen Bereich für Cyber- und Informationsraum aufgestellt und fasst darin alle Mittel zusammen, die im elektromagnetischen Spektrum operieren, mit Informationen auf einen Gegner (Operative Kommunikation) einwirken, IT-Sicherheit der Truppe gewährleisten sollen, Anbindung an Netzwerke/Informationsverbünde bereitstellen oder sich mit „klassischem“ Hacking befassen.

Firmen bieten Mitarbeitern durch Intranets eigene Informationsräume mit teils schützenswerten Inhalten und Diensten. Der Straßenverkehr wird zunehmend durch Informationsverarbeitung der Fahrzeuge (autonomes Fahren, Vernetzung der Fahrzeuge) zum Informationsraum im technischen Sinn.

Willkommen im Informationszeitalter

Der Mensch bewegt sich, ob er will oder nicht, in einem Informationsraum. Daten in unterschiedlichster Form erreichen ihn. Die Masse der Daten erreicht den Menschen unfreiwillig. In unserem Informationszeitalter werden in erheblichem Maße Informationen durch Technik verbreitet. Damit jedoch nicht genug. Informationen werden technisch gezielt verbreitet, ausgewählt, aufbereitet und verteilt – und Menschen damit teils gezielt beeinflusst.

Die Masse der Informationen, die auf den Menschen einprasseln hat ein – durch die Technik – unnatürliches und schwer zu verarbeitendes Maß erreicht. Parallel werden Informationen nicht nur genutzt, um Menschen gezielt zu manipulieren. „Doomscrolling“ als Symptom für die gezielte Informationsverteilung ist nur ein Beispiel. Damit ein Social Media Kanal lang und häufig genutzt wird, werden die angebotenen Inhalte anhand des jeweiligen Nutzers ausgewählt.

Metadaten sind überall

Wer Technik zum Konsum von Informationen nutzt, der sendet gleichzeitig auch Informationen. Diese Meta-Daten, einer Spur von Fußabdrücken gleich, entstehen durch die Nutzung der jeweiligen Informationstechnik (PC, Smartphone, Browser usw.) und dem Zugriff auf Informationen. Dem sollte man sich bewusst sein. Diese Daten bzw. Informationen entstehen zwangsweise durch die Nutzung der jeweiligen Technik – sie sind technisch häufig notwendig, damit ein Gerät oder ein Informationsdienst überhaupt funktioniert und einen gewissen Komfort bietet.

Da im Regelfall mit dem Verbreiten von Informationen Geld verdient wird, haben Informationsverbreiter ein natürliches Interesse an den Leuten, die Informationen konsumieren. Je mehr Menschen die Informationen eines Anbieters konsumieren und je häufiger und länger sie das tun, desto mehr Geld lässt sich verdienen. Wer seine Nutzer gut kennt, kann die angebotenen Informationen für den jeweiligen Nutzer auswählen und aufbereiten und so seine Interessen besser bedienen.

Zusammenfassung

Ein Informationsraum liegt naturgemäß vor und begleitet den Menschen von Anfang an. Das Wahrnehmen, kognitive Verarbeiten und Weitergeben von Informationen sind natürliche Prozesse des menschlichen Lebens.

Durch die Digitalisierung hat die Menge der Informationen, welche auf den Menschen einwirken allerdings massiv zugenommen. Zu den natürlich vorhandenen Informationen (z. B. Licht und Schall der Umwelt und anderer Menschen) sind in erheblichen Maße durch Informationstechnik zugängliche Informationen hinzugekommen. Ein „technischer“ riesiger Informationsraum ist entstanden. Teilmengen davon lassen sich je nach Zusammenhang als eigene Informationsräume betrachten.

Man sollte sich bewusst sein, dass man durch Nutzung von Informationstechnik zu einem aktiven Teil eines Informationsraumes wird. Durch Metadaten wird man selbst zum Informationsquelle und nimmt dadurch Einfluss auf die komplexen (teils wirtschaftlich, politisch oder anderweitig motivierten) Vorgänge im Informationsraum bzw. den Teilräumen davon.

Fußnoten

  1. Wer hier weiter einsteigen will, der kann auf Wikipedia weiterlesen. Da es hier um Cyber-Themen geht, beziehe ich mich hier hauptsächlich auf die Daten-Eigenschaften von Informationen. ↩︎
  2. Beispielsweise trägt auch Licht Information. Es wird von Dingen absorbiert, reflektiert, gebeugt und gestreut. Aus der Summe des am Auge eintreffenden Lichtes erhalten wir Wissen darüber, welche Objekte sich wo befinden und wie sie aussehen. Der Absender ist in diesem Fall das Objekt, mit dem das Licht zuletzt interagiert hat, bevor es am Auge ankommt. Auch ohne empfangendes Auge ist das Licht da und trägt Information/Wissen mit sich. ↩︎
  3. Es finden sich hauptsächlich im englischen Sprachraum Aussagen zu „information space“. Die Erklärungen gehen alle in eine ähnliche Richtung, wie ich sie versuche hier darzustellen. ↩︎

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